Auf leichter Anhöhe im Osten des Dorfes wächst ein starker Turm aus dem Kalkboden und bringt uns Kund, wie es Meistern und Maurern der Ära von 1000-1100 darum ging, ein Werk zu schaffen, das nur rohe Gewalt zum Einsturz bringen kann. Zuerst klammerte sich eine bescheidene Gebetsstätte mit kleinen Lichtöffnungen und flacher Holzdecke an seine starken Mauern an; später (um 1485) wird sie ersetzt durch einen größeren Kultraum in der gotischen Formsprache und 1769 ersteht auf demselben Platze die dritte Kirche. Und jede hat Spur und Handschrift hinterlassen am starken Turm. Die Hünengestalt des Turmes darf uns nicht abhalten, in die St. Stephan-Kirche von Melchingen einzutreten; und sie werden verblüfft sein über den spätbarocken Raum, wohlausgewogen in der Architektur und wohlgeordnet in der Ausstattung und wohlerhalten bis heute.