Geschichte

Einfach spannend.

DAS HISTORISCHE ERBE DES LAUCHERTTALES

Die Schönheit des Laucherttales wissen die Menschen seit Urzeiten zu schätzen. Neandertaler, Römer, Alemannen, Salier, Veringer – alle haben diese Landschaft geprägt. Auch auf „Kaisers“ Spuren lässt sich im Laufe der Hohenzollern aus der preußisch-hohenzollerischen Zeit viel entdecken. Die Ruinen und Burgen sind die auffallendsten Zeugen der bewegten Vergangenheit. Andere wollen entdeckt werden, wie die einmaligen Kunstschätze in Klöstern, Kirchen und Kapellen. Ein richtiges Abenteuer wartet auf den, der die Höhlen bei Veringenstadt besucht; die ältesten Höhlenfunde datieren aus der Zeit um 400.000 bis 600.000 Jahre v. Chr.

BURGRUINEN

Zeugen vergangener Zeiten

BURGRUINE VERINGEN

Die Burgruine Veringen – umschlossen von der Lauchert – befindet sich auf einem hohen Bergrücken oberhalb der Pfarrkirche St. Nikolaus. 
Die Höhenburg wurde um 1100 bis 1130 vermutlich von Graf Marquard aus dem Grafengeschlecht derer von Veringen in der Grafschaft Veringen erbaut und 1134 erwähnt. Um 1200 wurde die Burg in Buckelquaderbauweise umgestaltet und der Wohnturm neu erbaut. 1344 verkaufte Graf Heinrich von Veringen die Rechte an Burg und Stadt mit den zugehörigen Dörfern an die Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg. 1464 wurde die Burg von Hans von Werdenberg instandgesetzt, 1487 fanden weitere Baumaßnahmen an der Burg statt. 1633 wurde das unterhalb der Burg stehende Schloss zu Veringen von Schweden unter General Horn verdorben (nicht zerstört).

Die alte Burg zerfiel mehr und mehr und wurde über mehrere Generationen als Steinbruch verwendet. 1978 bis 1983 wurde der Bestand der Ruine gesichert.

Die Burganlage bildete zusammen mit der Stadt eine befestigungstechnische Einheit und kann in zwei Bauphasen eingeteilt werden. Im 12. Jahrhundert handelte es sich um eine einfache Anlage mit Turm, Fachwerkbauten und Palisadenumwehrung, in der zweiten Bauphase wurde die Anlage um 1200 in Buckelquaderbauweise umgebaut, der Turm vergrößert und zum beheizbaren Wohnturm ausgebaut. Im Jahr 2014 wurden Teile der Burgruine durch die Stadt Veringenstadt saniert.

RUINE BALDENSTEIN

Auf einer Felsspitze oberhalb des Fehlatals, südwestlich von Gammertingen gelegen. Errichtet von den Grafen von Gammertingen, die im 11. und 12. Jahrhundert zu den einflussreichsten Adelsfamilien des Landes gehörten. Umfangreiche archäologische Ausgrabungen ließen wertvolle Aufschlüsse über die Lebensumstände der Burgbewohner zu. Hier wurden tägliche Gebrauchsgegenstände, wie Tonwaren, Glasscherben, Nägel, Haken, Schlüssel und Schlossteile gefunden. Auch Spielfiguren aus Elfenbein und andere Funde lassen auf die besondere Bedeutung der schon nach wenigen Jahrzehnten Adelsburg schließen.

STEIN GEWORDENE GESCHICHTE

RUINE VORDER- UND HINTERLICHTENSTEIN

Die Burgruinen Vorder- und Hinterlichtenstein liegen zwischen Neufra und Gauselfingen auf der rechten Seite über dem Fehlatal. Von der Burg Hinterlichtenstein sind noch Reste des Bergfrieds erhalten, von der Burg Vorderlichtenstein kann der Burghof mit Grillstelle besichtigt werden. Beide Burgen sind zwischen 1150 und 1200 als Herrschaftssitz für die Herren von Lichtenstein gebaut worden.

Die Geschichte der Vorder- und Hinterlichtenstein ist stark mit der Geschichte von Neufra verbunden. Sie war Herrschaftssitz der Herren von Lichtenstein. Ihre Residenz auf der heutigen Burgruine Lichtenstein ist zumindest in den Jahren von 1332 bis 1447 bezeugt. Eine erste urkundliche Erwähnung Neufras als Nufiron, Besitzung der Grafen von Gammertingen, ist aus dem Jahr 1138 in der Chronik Bertholds von Zwiefalten. Stammväter der Lichtensteiner könnten die Brüder Heinrich und Milo sein, die von einem Zwiefalter Chronisten um 1140 als adlige Dienstleute des Grafen Ulrich von Gammertingen bezeichnet wurden.

Ruine „Bergfried in Jungnau“

Der noch in bedeutenden Teilen erhaltene Bergfried, der 1333 zum ersten Mal erwähnten Burg Jungnau, prägt zusammen mit dem Kirchturm das Ortsbild von Jungnau. 1844 erfolgte der Abbruch, der eine Grundfläche von 3100 m² umfassenden Burganlage. Der Bergfried musste erhalten bleiben. Bis auf eine Höhe von 18 Metern ist er mit Buckelquadern verkleidet. Der früher vorhandene Fachwerkaufbau war mit einem steilen Satteldach versehen. Vom ehemaligen Fruchtkasten, der an der Stelle des heutigen Pfarrheims St. Anna stand, sind noch zwei Meter hohe Grundmauern erhalten.

MUSEEN

Geschichte erleben

MUSEUM IM „ALTEN OBERAMT“

Der Barockbau wurde 1726 von Oberschultheiß Clavell erbaut. Im Inneren barockes Treppenhaus, in mehreren Räumen schöner Deckenstuck. Seit Ende des 18. Jhdt. als Amtshaus benützt. 1806 fürstlichhohenzollerisches Oberamt, 1850–1925 preußisches Oberamt. In den Jahren 1979 - 2007 Sitz der Förderschule. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde das Gebäude im Herbst 2008 einer neuen Bestimmung übergeben. Die Sozialstation St. Martin Veringen-Gammertingen hat dort ihre neue Geschäftsstelle eingerichtet. Das Obergeschoss wird als Museum genutzt. Hier finden nun verschiedene Ausstellungen satt.

ENTDECKEN SIE VERSCHIEDENSTE AUSSTELLUNGEN

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FASNACHTSMUSEUM
NARRENBURG

Das Fastnachtsmuseum Narrenburg ist ein neu konzipiertes Museum, das sich mit der europäischen Entwicklung der Fastnacht auseinandersetzt. Zudem präsentiert die regionale Fasnet den Besuchern jährlich eine thematisierte Ausstellung. Die Narrenburg auf dem Schlossberg in Hettingen ist jeden 1. und 2. Sonntag im Monat von 13.30 - 17.00 Uhr geöffnet. Führungen nach Vereinbarung unter Tel. 0174 / 5788973 oder 0172 / 1363612

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GEWANDHAUS MUSEUM
IN INNERINGEN

Entdecken Sie auf einer spektakulären Zeitreise durch 500 Jahre Kostüm- und Modegeschichte den Glanz und die Faszination vergangener Mode-Epochen. Jeder Museumsraum beeindruckt mit prachtvollen Prunkgewändern und handbemalten Tapeten, die von Ilse Wolf und Tochter Katja Morrison geschaffen wurden. Die prächtig ausgestatteten Räume mit ihren Gewändern sind ein Gesamtkunstwerk, das an Exklusivität, Ausdruckskraft und Kreativität seinesgleichen sucht. Erleben Sie das wunderbare Ambiente im GEWANDHAUS Museum und öffnen Sie sich ganz dem Schönen.

Öffnungszeiten:
ab 7. November an Sonn- und Feiertagen von 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Führungen von Gruppen ab 5 Personen nach Vereinbarung ganzjährig auch außerhalb der Öffnungszeiten jederzeit möglich. Das Museum ist nicht barrierefrei.

GEWANDHAUS Museum, Sigmaringer Straße 9, 72513 Inneringen Tel.: 0 75 77 / 860 92 76 oder 0 75 77 / 923 60 (Ilse Wolf)

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IMKEREIMUSEUM ALB

Wie kommt eigentlich der köstliche, süße Honig ins Glas und in die Ladenregale? Wie arbeitet ein Bienenvolk und welche Tätigkeiten verrichtet ein Imker? Ohne Frage ist die Imkerei eines der faszinierendsten Hobbies. Um Interessierten aus Nah und Fern nähere Einblicke in die Honiggewinnung bieten zu können, wurde mit viel Liebe zum Detail das alte Bauernhaus der Großmutter aus dem Jahr 1890 von Schreinermeisterin Brigitte Steinhart und ihrem Mann Werner restauriert und hergerichtet. Nun beherbergt das Gebäude in der Trochtelfinger Straße 14 in Harthausen das „Imkereimuseum Alb“, welches der leidenschaftliche Imker Elmar Spohn mit zahlreichen Exponaten gefüllt hat. Das Arbeitsmaterial eines Imkers der letzten 150 Jahre, darunter Honigschleudern, Imkerpfeifen, Honigpressen, Bienenkörbe oder Bienenkästen, die älteste aus dem Jahr 1880, sind in Harthausen ausgestellt.

Öffnungszeiten:
ab 01. Mai bis zum 31. Oktober jeden 1. und 3. Sonntag von 13.30 - 17.00 Uhr. Gruppen nach Vereinbarung. Museum ist nicht barrierefrei! Tel. 07571 / 3205, imkereimuseum-alb@web.de

HEIMATMUSEUM VERINGENSTADT

Das Heimatmuseum – im ältesten Rathaus Hohenzollerns – ist schon deshalb einzigartig, weil das Rathaus um 1415 errichtet wurde und auch heute noch Sitz der Stadtverwaltung ist. Im Erdgeschoss befand sich früher eine offene Markthalle. Im zweiten Obergeschoss waren der Bürgersaal, die Ratsstube und die Verwaltung. Im obersten Geschoss befand sich die Getreidehalle. Im Heimatmuseum befinden sich unter anderem altsteinzeitliche Funde aus der Göpfelsteinhöhle und der Nikolaushöhle, die aus der Frühgeschichte vom Neandertalermenschen stammen. Zusätzlich werden Funde der Alamannen ausgestellt. Unnachahmlich dürfte aber wohl das Hexenhemd und Folterinstrumente im Hexenprozess aus dem Jahr 1680 um Anna Kramer, von der Bevölkerung Bader-Ann genannt, sein. Sie wurde wegen Hexerei angeklagt und musste während der Vernehmungen dieses sogenannte Hexenhemd tragen. Nach mehreren Folter-Torturen wurde sie als Hexe verurteilt und am 8. Juni 1680 enthauptet und verbrannt. Das Hexenhemd der Bader-Ann ist das einzig bekannte seiner Art, das heute noch erhalten ist.

STRÜBHAUS

Hier wohnte von 1360 bis 1540 die Malerfamilie Strüb. Bekannt als Fresken aus der Hand der Küntlerbrüder Strüb sind in der Peterska- pelle und in der St. MichaelKirche in Veringendorf zu sehen. Im Strübhaus werden weitere Werke der Künstlerfamilie sowie Wissenswertes über deren Maltechnik gezeigt. Meister von Veringen, Meister von Sigmaringen und vermutlich Meister von Meßkirch.

KIRCHEN, KLÖSTER & KAPELLEN

Historische Orte des Glaubens

Das Laucherttal ist nicht nur für seine atemberaubende Natur bekannt, sondern auch für seine beeindruckende religiöse Architektur. Hier finden Sie eine Vielzahl von Kirchen, Klöstern und Kapellen, die mit ihrer Geschichte, Architektur und Atmosphäre einen ganz besonderen Reiz ausstrahlen. Die Kirchen im Laucherttal, sei es in den kleinen Dörfern oder den historischen Städten, sind wahre Schmuckstücke. Besonders hervorzuheben sind die gut erhaltenen Bauwerke aus dem Mittelalter und der Barockzeit, die mit ihren kunstvollen Altären, wertvollen Fresken und prachtvollen Orgeln eine Verbindung zwischen Glauben und Kunstgeschichte herstellen.

KLOSTER MARIABERG

Die Wurzeln des Stadtteiles Mariabergs liegen weit zurück im 13. Jahrhundert, als von einer Adelsfamilie gestiftet, dort - neben einer nahe gelegenen Burg - zunächst ein Dominikanerinnenfrauenkloster errichtet wurde. Wechselvolle Zeiten der Geschichte prägten das spätere Benediktinerkloster Mariaberg, im Laufe der Jahrhunderte hatte das Kloster und die dort lebenden Menschen gute und böse Zeiten zu überstehen, die letztlich mit der Säkularisation vor über 200 Jahren ein jähes Ende fand.
Im 19. Jahrhundert allerdings beginnt die positive Neuentwicklung Mariabergs mit der Einrichtung einer segensreichen Einrichtung für die Betreuung und Begleitung von Menschen mit Behinderung. Heute ist das Kloster Mariaberg und die weiteren Einrichtungen auf dem Berg über dem malerischen Laucherttal zentraler Entwicklungspunkt vielfältiger Angebote des diakonischen Unternehmens Mariaberg e.V.

ST. MICHAEL KIRCHE VERINGENDORF

Sie ist die älteste Kirche von Hohenzollern und weist Fresken um 1330 auf. Veringendorf ist eine alemannische Siedlung die schon bei der Christianisierung eine Holzkirche um 800 n. Chr. bekam und ein zentraler Pfarrort für zahlreiche Dörfer wurde. Schon um 1000 wurde eine kleine romanische Basilika erstellt. Heut noch deutet der Doppelturm auf die ehemalige Dekanatskirche hin.

LINSENBERGKAPELLE

Aus dem Jahre 1872. Es handelt sich hier um eine Andachtsstätte die auf eine Stiftung einer Familie aus Harthausen zurückgeht. Sie ist der Muttergottes gewidmet und war bzw. ist ein Ziel von Feldprozessionen und ein Ort der Andacht.

NÖTENWANGKAPELLE INNERINGEN

Die Nötenwangkapelle, auch Aitenwangkapelle genannt, befindet sich an der Gemeindeverbindungsstraße nach Egelfingen. Der Sage nach wurde sie 1648 nach Ende des dreißigjährigen Krieges von einem Landsknecht gestiftet, der den schwedischen Häschern nur entkommen konnte, weil er sich tagelang in einem hohlen Baumstamm (Standort Kapelle) versteckte. Die Kapelle wurde um 1760 grundlegend saniert.

PETERSKAPELLE VERINGENSTADT

Die spätromanische Burgkapelle St. Peter ist der einzig vollständig erhaltene Teil der Burg. Sie wird von alters her allgemein Peterskapelle oder im Volksmund Peterskirchle genannt. Es wird angenommen, dass die Peterskapelle sogar deutlich älter als die Burg selbst ist und die Erbauung vermutlich auf das 10. oder 11. Jahrhundert zurückgeht. Die Apsis, ihre Kalotte sowie die linke Seite bis zur Eingangstüre schmücken Fresken-Malereien der Malerfamilie Strüb. Im Jahr 1962 wurde sie letztmals restauriert.

Im Jahr 2024 hat sich auf Initiative der Vorstandschaft der Fördergemeinschaft Strübhaus Veringenstadt e.V. eine Aktionsgruppe zum Erhalt der Peterskapelle, welche nur durch eine Renovation möglich ist, formiert.